Für die Unterbringung der Anton-und-Katharina-Kippenberg-Stiftung kann in Düsseldorf kein Gebäude besser geeignet sein als das am östlichen Rande des Hofgartens im Zentrum der heutigen Stadt gelegene Schloss Jägerhof: Das Gebäude wurde nach Bauplänen von 1748 errichtet, mit denen Kurfürst Carl Theodor zu Pfalz den Aachener Baumeister Johann Josef Couven beauftragt hatte und sie dann vermutlich von seinem Architekten Nicolas de Pigage überarbeiten ließ. Ein Jahr vor Goethes Geburt entworfen, wurde das Gebäude erst 1772 fertiggestellt.

Obgleich Goethe es nicht erwähnt, muss er es 1774 gesehen haben, als er seinen ersten Besuch in Düsseldorf nützte, die Familie Jacobi auf ihrem damals nur durch eine Gartenzone vom Schloss Jägerhof getrennten Landsitz »Pempelfort« zu besuchen.

Auch als Goethe sich im November 1792 während seiner Rückkehr aus dem ersten Koalitionskrieg gegen die Armee der Französischen Revolution für vier Wochen auf Pempelfort aufhielt, nannte er das Schloss nicht ausdrücklich, pries aber die »Nachbarschaft von weitläufigen wohlgehaltenen Gärten«. Vier Jahre später, 1796, wurde der »Jägerhof« von den Revolutionstruppen geplündert, war schließlich völlig unbewohnbar geworden und wurde erst 1811 gelegentlich Napoleons Besuch in Düsseldorf nach Plänen und unter Aufsicht von Adolf von Vagedes wieder hergerichtet.


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