04.10.2018, Donnerstag, 20:00 Uhr
Good stuff

Konzert innerhalb der Reihe "Jazz im Goethe-Museum"

Eintritt: 20 Euro, ermäßigt 15 Euro

Wien, Rom, Seoul … der finnische Pianist Iiro Rantala und der schwedische Gitarrist Ulf Wakenius sind Weltreisende in Sachen Musik. Mit ihren eigenen Projekten sind sie unentwegt auf Tour. Ein Glücksfall also, dass die beiden überhaupt als Duo zusammenfanden. Die Fügung ereignete sich im Oktober 2015 als Rantala und Wakenius für ein gemeinsames Konzert von „Jazz at Berlin Philharmonic“ einen Zwischenstopp in der Berliner Philharmonie machten. „Dort waren wir Teil eines größeren Ensembles, aber uns war sofort klar, dass wir künftig im Duo spielen wollten“, erzählt Rantala rückblickend. Eine gute Entscheidung, denn Klavier-Gitarren-Duos im Jazz sind rar.

Iiro Rantala wurde in den letzten Jahren zu einem der bekanntesten und beliebtesten Jazz-Pianisten Europas. Die Deutsche Schallplattenkritik kürte seine Solo-CD „Lost Heroes“ zum Jazzalbum des Jahres. Für dieselbe Aufnahme wurde er mit dem ECHO Jazz geehrt als bester Pianist international. Mit der Lennon-Hommage "My Working Class Hero" – wieder ein Solo-Projekt – hat Rantala einen weiteren Bestseller nachgelegt, den er vor einem Jahr auch im Goethe-Museum Düsseldorf vorstellte.

Ulf Wakenius hatte von 1997 bis 2007 die vielleicht prestigeträchtigste Stelle inne, die im Jazz zu haben war: die des Gitarristen im Oscar Peterson Quartet. Aber auch seine Zusammenarbeit mit einer anderen Jazzlegende, mit dem Bassisten Niels-Henning Ørsted Pedersen, die bis zu dessen Tod währte, war äußerst fruchtbar. Zwei Duo-Alben mit Ray Brown, der anderen großen Bass-Ikone, führten gar die amerikanischen Jazz-Charts an. Wie Rantala setzt auch Wakenius  auf Melodie und Groove.

Jedes der aktuellen Stücke des Duos fängt die Stimmung einer Stadt ein. Es sind Orte, die die Musiker immer wieder besuchen, wo sie oft spielen und zu denen sie eine besondere Beziehung haben: „Vienna“ klingt als hätte es Mozart schreiben können, wäre er heute Jazzmusiker. „Seoul“ verbindet traditionelle koreanische Musik mit der heutigen Urbanität der Metropole. „Helsinki ist heute ein entspannter, groovender Ort“, erzählt Rantala über seine Heimatstadt.

Puccinis Arie „Nessun Dorma“ verweist auf Mailand, als wichtige Wirkungsstätte der italienischen Oper. Und „Carmen“ spielt in Sevilla. Ulf Wakenius versetzt „Berlin“ mit einem stetigen Gitarren-Puls in einen Schwebezustand, über den sich eine eingängige Melodie legt. In John Coltranes „Giant Steps“ zeigen dann beide, welch begnadete Virtuosen sie sind. Das durch Louis Armstrong berühmt gewordene „What A Wonderful World“ ist die Summe dieser musikalischen Städtetour. Rantala: „Jeder Ort wird von Musik getragen und ist dadurch einzigartig. Diesen Klängen haben wir nachgespürt.“ Zusammengenommen ist das – der Albumtitel sagt es – richtig gutes Zeug, „Good Stuff“ eben.


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