28.08.2018, Dienstag, 18:00 Uhr

Eintritt 15 € (Karten im VVK und an der Museumskasse)

Das Goethe-Museum Düsseldorf/Anton-und-Katharina-Kippenberg-Stiftung feiert am Dienstag, dem 28. August, zu Goethes 269. Geburtstag sein Sommerfest. Ab 18 Uhr erwartet die Besucherinnen und Besucher nicht nur die aktuelle Sonderausstellung „Taten des Lichts“ – Mack & Goethe, sondern auch ein buntes Programm aus Literatur und Musik.

Den Bogen zwischen der Bildenden Kunst und Goethe schlägt die Schriftstellerin Lea Singer (München), die in dem Roman „Anatomie der Wolken“ die schwierige Beziehung des Weimarer Klassikers zu dem Maler Caspar David Friedrich dargestellt hat. Auf den Spuren der „Italienischen Reise“ bewegt sich der FAZ-Feuilletonredakteur Andreas Rossmann. In seinen Reisenotizen aus Sizilien ist unter anderem zu lesen, wie begeistert Goethe von der italienischen Tourismusindustrie aufgenommen wird. Dort rechnet es sich jedes sizilianische Dorf zur Ehre an, von dem Genie durchreist worden zu sein.

Das Museum bietet auch auch einen kleinen Vorgeschmack auf die kommende „Werther“-Aufführung des Jungen Schauspiels D’haus. Sie entsteht gerade in Kooperation mit dem Goethe-Museum.

Peter Baumgärtners Jazztrio “Accordion Affairs“ steuert die Musik zur Literatur bei. Der Bandleader am Schlagzeug, Konstantin Wienstroer am Bass und Jörg Siebenhaar auf dem Piano und dem für den Jazz untypischen Akkordeon bieten einen unverwechselbaren Sound.

Bei schönem Wetter findet das Fest im Garten des Schlosses Jägerhof statt. Der Eintritt (Verzehr inklusive) liegt bei 15 Euro.

Um Anmeldung wird gebeten: bis 22. August.

Mit freundlicher Unterstützung
des Freundeskreises des Goethe-Museums e.V.

Weitere Informationen:

LEA SINGER

Foto: Michael Leis

Lea Singer promovierte in Kunstgeschichte, Musik- und Literaturwissenschaft. Sie arbeitet als Sachbuchautorin und Publizistin und lebt in München. Sie hat einige hochgelobte Romane geschrieben: "Mandelkern" (2007), "Konzert für die linke Hand" (2008) über das Leben des einarmigen Pianisten Paul Wittgenstein, "Der Opernheld" (2011), "Verdis letzte Versuchung" (2012) und zuletzt "Die Poesie der Hörigkeit" (2017) über Mopsa Sternheim und Gottfried Benn.

Anatomie der Wolken. Roman. Hamburg: Hoffmann & Campe, 2015.  München: dtv, 2017.

Johann Wolfgang Goethe, das alternde Universalgenie der Klassik, und der junge, wilde Romantiker Caspar David Friedrich: zwei Künstler, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Als sie sich 1810 begegnen, ist der eine auf dem Zenit seines Ruhms, während der andere mit allen Konventionen seiner Zeit bricht und in seinen Bildern die Natur mit neuen Augen sieht. Fasziniert sind sie von derselben Frau.
Goethe verschafft dem viel jüngeren Maler, dessen Bilder die Kunstwelt verstören, gönnerhaft einen Preis. Als Friedrich eins seiner Gedichte malt, sieht der Geheimrat nur Wolkengebirge, wo er das Klagelied eines Schäfers verdichtet hat. Luise Seidler, eine junge Porträtmalerin, die beiden nur allzu gut gefällt, arrangiert schließlich ein Treffen zwischen den zwei Künstlern, die einander fremd bleiben, obwohl sie die Größe des anderen erkennen. In der Auseinandersetzung um die Anatomie der Wolken kristallisiert sich der Bruch zwischen Klassik und Romantik.

 

ANDREAS ROSSMANN

Foto: Anna Wolfinger

Andreas Rossmann, * 1952 in Karls­ruhe, Feuilletonredakteur der FAZ.  Lebt und arbeitet in Köln.

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Andreas Rossmann. Mit dem Rücken zum Meer. Ein sizilianisches Tagebuch. Fotografien von Barbara Klemm. Verlag der Buchhandlung Walther König, Köln 2017.

Ein etwas anderes Buch über Sizilien,das nicht die Sehenswürdigkeiten abfährt, nicht Taormina und Cefalù, Piazza Armerina und das Tal der Tempel bestaunt. Der Autor hat sie alle besucht und auf den Wegen,  oft Umwegen, eine Wirklichkeit wahrgenommen, die in den Kunst­ und Reiseführern nicht vorkommt, eine Gegenwart voller Überraschungen und Entdeckungen,die im Schatten der übermächtigen  Geschichte lebt. Alltagsgeschichten und Zufallsbegegnungen werden geschildert und gesammelt, Schlag­ und Streiflichter eröffnen Blicke auf ein Sizilien, das real ist und doch fremd anmutet, führen über Flughäfen und Bahnhöfe in Bars und Restaurants, zu Hütten und Palästen, in die Straßen von Palermo und in entlegene Bergnester, zu aufgegebenen Schwefelgruben und in vom Erdbeben ausgelöschte Dörfer, in die letzte Stadt Italiens und einmal sogar ins Krankenhaus. Literarische Spuren, von Goethe über Sciascia und Joachim Fest bis zu Roberto Alajmo, werden aufgenommen, die Stätten der Kindheit von Giuseppe Tomasi di Lampedusa in Palermo und in Santa Margherita di Belice aufgesucht. Vor allem aber wird von Menschen, Dagebliebenen und Rückkehrern, Emigranten und Immigranten, Adligen und „kleinen“ Leuten, Mafiagegnern und Mafiaverdrängern erzählt: Die Geschichten,Skizzen und Episoden, Porträts und Miniaturen fügen sich zu einem Kaleidoskop, das mehr als nur einem Vorurteil über Sizilien, dem vom verschlossenen Sizilianer, vergnüglich widerspricht.Eindrücke und Erlebnisse eines Sommers,so unerwartet und anregend, dass das Reisetagebuch in den folgenden vier Jahren fortgeschrieben werden musste. Die Texte werden weniger begleitet als interpunktiert von Fotografien, die Barbara Klemm auf Reisen in Sizilien aufgenommen hat. Sie erzählen eine eigene Geschichte.

 

ACCORDION AFFAIRS

Foto: Zbigniew Lewandowski

„ Accordion Affairs“: Trio oder Quartett? Beides trifft zu bei Accordion Affairs: Jörg Siebenhaar (Accordion & Piano), Konstantin Wienstroer (Bass) und Peter Baumgärtner (Drums). Ein besonders eigener Sound entsteht durch Siebenhaars Synchrones Bedienen Von Accordion und Piano, was die Möglichkeiten von Arrangement und Improvisation erheblich erweitert. Accordion und Piano werden eins!

Das Trio besticht durch die außerordentliche Dynamik von fast gehauchten bis hoch voluminösen Klängen, expressiv oder ultracool. Stilistisch offen reicht das Programm von Weltmusik verschiedenster Kulturen, über Eigenkompositionen bis hin zu Interpretationen von Stücken des Großen Accordionisten Richard Galliano oder des Gitarristen John Scofield.

Jörg Siebenhaar, accordion: Der blinde Pianist und Accordionist Jörg Siebenhaar, Jahrgang 1970, begann seinen musikalischen Werdegang bereits in früher Kindheit mit Accordion und Kirchenorgel. Er studierte Klavier an der Essener Folkwang-Hochschule und absolvierte dort 1996 die künstlerische Reifeprüfung. Seither ist Jörg Siebenhaar ein gefragter Komponist, Bühnen- und Studiomusiker, der bei zahlreichen Theater- und Fernsehproduktionen mitwirkte. Er arbeitete bereits mit namhaften Künstlern auf nationalen und internationalen Bühnen, wie z.B. Greetje Kauffeld, Bobby Hebb (bekannt durch seinen Welterfolg „Sunny“), Desirée Nick und Jürgen von der Lippe. Der begabte Musiker besticht durch sein ausgezeichnetes musikalisches Können sowie seine ungeheure Einfühlsamkeit seinen Mitmusikern gegenüber. Neben zahlreichen CD-, Fernseh-, Rundfunk- und Studio- Produktionen sowie internationalen Konzerten und Festivals wirkt Jörg Siebenhaar u.a. in Projekten mit Andreas Schleicher (bekannt als Sänger der „Popolskis“) (CD „Mädchen gegen Jungs“), dem „Trio Spirituoso“ mit Markus und Konstantin Wienstroer, den „Mobile Affairs“ mit Peter Baumgärtner, Konstantin Wienstroer und Gregor Salz, „Emotions“ mit Matthias Nadolny, Peter Baumgärtner und Konstantin Wienstroer, dem „André Krengel Acoustic Embassy“, dem Duo „Pas de Deux“ mit Sabine Kühlich und dem Projekt „Loro“ mit Thomas Hanz. Ferner arbeitet er als Bühnenmusiker u.a. in Göttingen, Krefeld, Bochum sowie am Kommödchen in Düsseldorf. Derzeit verfolgt Jörg Siebenhaar gemeinsam mit Konstantin Wienstroer und Peter Baumgärtner sein neuestes Projekt „Accordion Affairs“, welches Grand Piano und Accordion  gleichberechtigt neben- und miteinander performen lässt.

Konstantin Wienstroer, bass: Konstantin Wienstroer stammt aus einer Neusser Musiker- und Architektenfamilie - und so ist auch sein Spiel am Kontrabass ein starkes Gerüst für den Jazz. Er studierte sein Instrument zunächst bei Wayne Darling in Wien, später dann bei Reinhard Glöder und Gunnar Plümer. Er ist Folkwang Preisträger in der Sparte Jazz. Bei der Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Musikern wie Lulo Reinhardt, Bobby Hebb, Ziroli Winterstein, Hazy Osterwald und Stefan Krachten stellte er immer wieder seine musikalische Vielseitigkeit unter Beweis. Nach dem Konzertexamen 1996 an der Folkwanghochschule in Essen wirkte er bei zahlreichen Tourneen, unter anderem in die USA, Japan, Schweiz, Großbritannien usw., mit. Auch Konstantin Wienstroers aktuelle Musikprojekte sind weit gefächert. Er ist Mitglied der André Krengel Acoustic Embassy, verschiedener Weltmusikprojekte, spielt Jazz und Artverwandtes in kleinen Besetzungen und im Minimaltrio Triobravo. Sehr aktiv gestaltet sich seine Zusammenarbeit mit der Working Band Accordion Affairs oder auch mit dem Neusser Multiinstrumentalisten Jürgen Dahmen. Bei Studio- und Livetätigkeiten in der deutschen Clublandschaft ist er in unterschiedlichsten Stilistiken mit E-und Kontrabass unterwegs.

Peter Baumgärtner, drums: Der gebürtige „Schwarzwälder“ aus St.Georgen, geb. am 11.02.1958 lebt seit mehr als 34 Jahren in NRW. In die Landeshauptstadt zog es ihn durch ein Engagement im Düsseldorfer „Kommödchen“. Dort war er 3 Jahre festes Ensemblemitglied und arbeitete u.a. mit Lore Lorentz, Thomas Freitag, Harald Schmidt, Michael Quast u.v.a. zusammen. Außerdem war er Drummer der Europaproduktion des Musicals „Hair", begleitete große Varietékünstler im Tigerpalast Frankfurt und begleitete Produktionen im Schillertheater NRW und am Düsseldorfer Schauspielhaus. Nach einer Ausbildung zum Industriekaufmann studierte er an der Swiss Jazz School bei Billy Brooks. Er ist ein sehr erfahrener Musiker und arbeitete u.a. mit Silvia Droste, Kristin Korb (USA), Jon Davis (USA) , Stefan Bauer, Bernie Senensky, Jack van Poll, John Goldsby ( WDR Big Band), Lydia van Dam, Matthias Nadolny, John Marshall (WDR Big Band), Peter Weniger, Axel Fischbacher, Klaus Osterloh ( WDR Big Band), Joachim Schönecker , Christoph Grab, Norbert Gottschalk, Martin Sasse, Henning Gailing, Greetje Kauffeld, Stefan Werni, Sabine Kühlich, Inga Lühning, Manfred Billmann, Marcus Wienstroer, u.v.a. zusammen. Zahlreiche CD - TV - Funkproduktionen dokumentieren dies.  Er war bis Mai 2011 für 12 Jahre verantwortlich für die Programmgestaltung in der Jazzschmiede Düsseldorf und eines der Gründungsmitglieder des Vereins „Jazz in Düsseldorf e.V.“ Seit 2004 ist er auch im Vorstand des Vereins. Im Jahr 2002/2003 war er außerdem Leiter der Euroga Jazzband.  Peter Baumgärtner ist Gründer, Organisator und künstlerischer Leiter der Hildener Jazztage.


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