12.12.2018, Mittwoch, 20:00 Uhr
Prof. Dr. Stefan Keppler-Tasaki, Universität Tokio

Eintritt frei

Vergleichbar mit kulturnationalen Idealismen seit der Goethezeit, in denen Shakespeare als dem Gehalt nach 'deutscher Dichter' reklamiert wurde, durchlief Goethe in der ostasiatischen Moderne einen weitgreifenden Prozess der Beanspruchung als 'Japaner'. Begünstigt durch germanophile Tendenzen unter den akademischen und politischen Eliten wurde Goethe zu einem Bestandteil des intensiven japanischen Identitätsdiskurses und letztlich zu einem Medium der kulturellen Selbstbehauptung Japans. Der Vortrag beleuchtet diese Einbürgerung Goethes in den drei Mediensträngen der Zen-Philosophie (Kitaro Nishida), des Films (Akira Kurosawa) und des Mangas (Osamu Tezuka).

 

 


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