12.04.2017, Mittwoch, 20:00 Uhr

Vortrag von PD Dr. Yvonne Nilges, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt

Eintritt frei

Schillers Tragödie "Maria Stuart" (1800) ist in rechtlicher Hinsicht besonders interessant, da sie in die Grundformen des Gerichtsprozesses hineingebildet ist. In der Konstellation von Richteramt (Elisabeth), Anklage (Burleigh) und Verteidigung (Shrewsbury) werden die rechtlichen Grundprobleme des modernen Staates - etwa der Gewaltenteilung - manifest. In zahlreichen Anspielungen auf die Französische Revolution wird in "Maria Stuart" dem Königsprozess der Prozess gemacht. Dort, wo Schiller von den historischen Fakten des späten 16. Jahrhunderts abweicht, bezieht er sich - für das zeitgenössische Publikum unschwer erkennbar - auf die Inhaftierungsumstände Marie Antoinettes und den Prozess Ludwigs XVI. Der Vortrag wird der Instrumentalisierung des Rechtes in "Maria Stuart" und ihrer Bedeutung für Schiller vor dem Hintergrund der Zeit nachgehen.


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